In diesem Blog geht es ausschließlich um Literatur oder, einfacher gesagt, um Bücher. Ihr findet hier Buchempfehlungen, meine Rezensionen zu Büchern und e-Books, die ich gelesen habe, und Hinweise auf Downloads von e-Books. Da ein Blog durch Kommentare am Leben gehalten wird, würde ich mich sehr freuen, wenn Ihr diese Funktion fleißig nutzt.

Freitag, 17. Juli 2015

"chillen, killen, campen" von Regine Kölpin (Herausgeber)

Eine Anthologie mit Kurzgeschichten verschiedener Autoren hat immer ein bisschen was von einem Buffet: Du musst nicht alles mögen, aber Du kannst Dich nach Herzenslust bedienen. "chillen, killen, campen" bietet den Vorteil, dass eine grundlegende Geschmacksrichtung des Buffets vorgegeben ist. Ich nenne diese mal ziemlich fleischlastig, gut gewürzt mit einer Prise schwarzen Humors, dazwischen ein paar besinnliche Häppchen und alles wunderhübsch angerichtet im sonnenlichtdurchfluteten Vorzelt eines Dauercamperwohnwagens mit Blumenkästen vor den Fenstern und Sat-Schüssel auf dem Dach.

Ich habe alle Häppchen probiert bzw. alle Geschichten gelesen. Nicht alle haben mir gleich gut gefallen. Doch die Mischung war beste Unterhaltung, ein bisschen Urlaubsfeeling und der Traum vom nächsten Campingausflug. 
Die 29 Autoren servieren uns sympathische und abgebrühte Mörder, bedauernswerte Opfer und solche, die es verdient haben, dahinzuscheiden. Der Leser wird zum stillen Beobachter des kriminellen Geschehens in Zweimannzelten und in Luxuscaravans und darf sich dabei gemütlich in seinen Lesesessel oder Liegestuhl kuscheln, ohne Ohrenkneifer, Glasscherben oder explodierende Propangaskocher fürchten zu müssen.  

Für mich ist dieses Buch die perfekte Urlaubslektüre. Die Geschichten sind kurz genug, um am Pool, am Strand oder vor dem Einschlafen noch schnell eine zu lesen. Und fix noch eine zweite hinterher. Und noch eine ... ohne dass es langweilig wird. Erstaunlich die Vielfalt dessen, was den Autoren zu "chillen, killen, campen" eingefallen ist. Selbst Tiere und Campingutensilien kommen zu Wort. 

Einziger Kritikpunkt ist das Lektorat. Wahrscheinlich gibt es keine 100% fehlerfreien Bücher. Aber gerade in Zeiten, in denen Selfpublishern fehlendes Lektorat vorgeworfen wird, erwarte ich von einem Verlagsbuch ein gründliches Lektorat und keine so auffälligen Fehler wie die, über die ich stolperte. Da ließe sich bei der zweiten Auflage nachbessern. 

Alles in allem ein Buch, das ich sehr gern gelesen habe und unbedingt für Euren Urlaubskoffer weiterempfehlen kann. Das Lesezeichen in Form eines blutigen Messers ist eine nette Dreingabe, mit der Ihr Spaß haben könnt, wenn andere Euch beim Lesen zusehen. Hier vergebe ich gern fünf Sterne und hoffe auf Band 3 der Camping Kurzkrimis. ;-) 



Ein mörderisches Buffet auf dem Campingplatz ;-) 

Dieses Buch durfte ich im Rahmen der Leserund bei lovelybooks.de lesen. Wenn Ihr mehr über meine Meinung und die anderer Leser zu den den einzelnen Geschichten erfahren wollt, schaut doch einfach mal in die Leserunde rein. --> Leserunde zu "chillen, killen, campen" bei Lovelybooks