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Donnerstag, 10. Dezember 2015

"Schuldfrei" (Ein Wien-Krimi) von Gerlinde Friewald

Dieses Buch beginnt heftig: Sechs alte Menschen hängen an Kreuzen, sind gerade dabei, zu sterben. Warum? Das versuchen der Profiler Nick Stein und sein Team herauszufinden. Die Figuren der Ermittler gefallen mir sehr gut. Nick, Samantha und der hinzugekommene Arno sind glaubwürdige, sympathische Charaktere. Einzig Sams Gefluche ging mir ein bisschen zu weit. Relativ schnell findet das Team heraus, welche gemeinsame Vergangenheit fünf der sechs Mordopfer verbindet. Das sechste Opfer will zunächst nicht ganz ins Bild passen. Ungefähr ab der Mitte des Buches war klar, in welche Richtung es geht und wer die Verdächtigen sind. Dass diese nicht intensiver verhört und überprüft wurden, wunderte mich ein wenig. 

Fast scheint es mir als Leser, als hätte es diese schreckliche Art von Missbrauch in Kinderheimen nur in Österreich gegeben. (Siehe auch "Als Gott schlief", von Jennifer B. Wind). Entweder gehen die Österreicher das Thema offensiver an oder ich bin bisher nur nicht über ähnliche Bücher gestoßen, die diese Thematik in Deutschland behandeln.

Regional-Krimis liegen ja schon länger im Trend. "Schuldfrei" trägt den Untertitel "Ein Wien-Krimi", der meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt ist. Von einem Regional-Krimi erwarte ich zumindest etwas Flair und Atmosphäre der Region bzw. Stadt, die als Schauplatz dient. Gerade Wien bietet sich wunderbar dafür an. Es dürfen gern auch ein paar Klischees bedient werden. Um so größer meine Enttäuschung, dass hier NULL Wien zu spüren war. Die Handlung hätte sonst wo spielen können, was sie größtenteils ja auch tat. Hier wurde die Chance vertan, dem Leser einen wirklichen Regional-Krimi zu bieten.


Insgesamt hat mir das Buch trotzdem ziemlich gut gefallen, was vor allem an den bereits genannten Ermittlerfiguren liegt. Von ihnen würde ich gern mehr lesen. Ich gäbe dem Buch gern 3,5 Sterne. Es ist besser als 3*** aber nicht ganz 4****, finde ich. Da es ganze Sterne sein müssen, runde ich auf 4**** auf.

Das Taschenbuch ist im Sutton Verlag erschienen, hat 272 Seiten und kostet 12,99 Euro. Das E-Book ist für 9,99 Euro erhältlich. 


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