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Montag, 7. September 2015

"Und morgen Du" von Stefan Ahnhem

Fabian Risk ist mit seiner Familie aufs Land gezogen. Sechs Wochen Sommerurlaub liegen vor ihm. Diesen will er mit seiner Frau und seinen Kindern verbringen und hofft so, seine angeknackste Ehe retten zu können. Leider wird es nichts mit der erhofften Idylle, denn noch vor Ankunft des Umzugsautos wird in Helsingborg eine brutal zugerichtete Leiche gefunden. Natürlich könnten die Kollegen in spe den Fall ohne Fabian angehen. Doch ein altes Klassenfoto, auf dem das Opfer mit einem Kreuz markiert ist, zeigt ebenfalls Fabian in jungen Jahren. Im Laufe der Story stellt sich heraus, dass sich jemand zielgerichtet durch diese seine ehemalige Klasse mordet. Fabian kann nicht anders, als sich tief in die Ermittlungen hineinziehen zu lassen. 

Im Gegensatz zu "Herzsammler" finde ich die Handlung weniger verwirrend. Zwar spielen auch die dänischen Kollegen wieder ein Rolle, doch diesmal gab es keinen Zweifel, wo wir uns gerade befanden. Das Muster ist ein bisschen ähnlich: Fabian muss wieder auf dem schmalen Grat zwischen Familienleben und Polizeiarbeit wandern und natürlich bleibt die Familie dabei auf der Strecke. Wieder wird der Leser und mit ihm die Polizei auf eine falsche Fährte gelockt, die doch extrem logisch sein scheint. 

Gefallen haben mir die kritischen, zwiespältigen Meinungen von Fabians neuen Kollegen zu seinem Tun. Er gerät selbst in Verdacht und nicht alle seine Schritte sind wohlüberlegt und positiv zu bewerten. Ich denke auch, dass bspw. der Tod der dänischen Tankstellenmitarbeiterin hätte verhindert werden können, wenn Fabian nicht so eigenmächtig gehandelt hätte. 

Seine Frau bleibt mir leider in ihren Motiven und ihrer Handlung etwas blass und unverständlich. Dass sie mit den Kindern verreist, obwohl ihr Mann im Krankenhaus liegt, z.B. Oder dass sie nicht mit dem Sohn in Kontakt bleibt - kann sie keine SMS schreiben? Na ja, sonst hätte die Geschichte sich nicht so entwickeln können. ;-) Dass man Krimis und Thriller auch superspannend schreiben kann, ohne SO grausam zu sein, beweisen andere Autoren. Von mir aus muss nicht jeder Autor neue Hinrichtugnsmethoden erfinden und die Grausamkeits-Skala nach oben erweitern. 

Vom zeitlichen Ablauf hier ist "Und morgen Du" übrigens die Fortsetzung von "Herzsammler", auch wenn die beiden Teile genau umgekehrt als Teil 1 und Teil 2 verkauft werden. 

Alles in allem gefiel mir dieser Teil einerseits besser, lässt andererseits aber auch ein gewisses Muster erkennen, das, falls es beibehalten wird, spätestens bei Teil 3 langweilig werden könnte. 

Fazit: 4****

Das Buch ist als Taschenbuch für 16,90 € erhältlich und hat 550 Seiten. Das E-Book kostet 8,99 €.


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