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Mittwoch, 23. September 2015

"Der Tod kommt schnell" von Tommie Goerz

Tommie Goerz lud zur Leserunde ein und ich durfte dabei sein. Sogar mit einem signierten Exemplar! 12 kurze Kriminalgeschichten versprach der Klappentext. Sie waren etwas anders, als ich erwartet hatte. Der Autor beherrscht auch die leisen Töne. Für ihn müssen keine Schüsse durch die Nacht peitschen, um Krimi-Athmosphäre zu erzeugen. Dafür kann der Leser sich über kurz oder lang der Frage nicht entziehen, ob wirklich immer nur die Täter Schuld auf sich laden? Oder auch die, die wegschauen, nicht genau hinschauen, bereits vorverurteilt haben? Kurzgeschichten haben die besondere Eigenschaft, am Ende der Story dem Leser Raum zum Nachdenken zu geben. Wie würde ich reagieren, wenn ich wüsste, dass nebenan jemand wohnt, der Kindern eh getan hat und dafür jahrelang im Gefängnis saß? Und nun ist ein Kind tot ... 

Manchmal empfand ich die Gedanken und die Atmosphäre als zu düster. Aber irgendwo muss der Nährboden ja sein, auf dem Verbrechen wachsen. Schlimm vor allem, dass zwei Geschichten auf wahren Tatsachen beruhen. Der Tod kam nicht immer schnell. Manchmal kam er auch gar nicht (zum Glück!) oder langsam. Oder Jahre später, nicht unverdient. 
Gefallen haben mir die genauen Beobachtungen und Beschreibungen. Zum Beispiel könnte ich die Hibiskusblüte anhand des Buches malen und ich fühlte mich in die düstere Leere der Siedlung bei Schnaittach förmlich hineingesogen. 

Zumindest eine Geschichte würde ich eher unter Psycho oder Horror einordnen, aber gerade die war sehr spannend zu lesen. Von Kommissar Behütuns hätte ich gern noch mehr als nur die zwei Geschichten gelesen. Wie gut, dass Behütuns der Held mehrerer Romane vom selben Autor ist. 

Fazit: Lasst Euch Zeit beim Lesen, die Geschichten kann man ruhig ein bisschen sacken lassen. Ich gebe gern 4****

Das Taschenbuch hat 175 Seiten, ist im Verlag ars vivendi erschienen und kostet 9,95 €, Das E-Book ist für 6,99 € erhältlich.


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