In diesem Blog geht es ausschließlich um Literatur oder, einfacher gesagt, um Bücher. Ihr findet hier Buchempfehlungen, meine Rezensionen zu Büchern und e-Books, die ich gelesen habe, und Hinweise auf Downloads von e-Books. Da ein Blog durch Kommentare am Leben gehalten wird, würde ich mich sehr freuen, wenn Ihr diese Funktion fleißig nutzt.

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Märchenzeit

Ups - da bekam ich gerade Schimpfe! Wegen Halloween und ob das denn nottut, dass wir jeden Kram mitmachen. Na ja, man kann an Halloween natürlich auch etwas anderes lesen, es muss nicht immer ein (Hirn-loses) Zombiebuch sein. 

Alternativ schlage ich vor, kuschelt Euch in die Sofaecke und nehmt Grimms Märchen zur Hand. z.B. in dieser Ausgabe:




Aber wundert Euch nicht, wenn es dort auch grausam, um nicht zu sagen "Halloween-mäßig" zugeht! Da wird bei lebendigem Leibe im Ofen gebraten, in glühenden Schuhen getanzt, bei lebendigem Leib heruntergeschluckt, es werden Bäuche aufgeschnitten und wieder zugenäht ... Mit diesem Buch fühle ich mich in die Kindheit zurück versetzt. Damals hab ich die beschriebenen Grausamkeiten gar nicht als schlimm empfunden, sondern die BÖSEN haben ihre gerechte Strafe bekommen. Es ist so schön, die alten Bekannten wieder zu treffen, mit ihnen zu bangen und doch zu wissen, dass am Ende alles gut ausgeht. Ich habe noch nie eine so ausführliche Sammlung von Grimms Märchen besessen - selbst bei den bekanntesten fand ich noch einige, die mir bisher unbekannt waren.
Diese wunderschöne Sammlung von rund 250 Märchen begleitet mich dank modernster Technik nun überall hin, so dass ich, falls irgendwann Wartezeit nötig ist, einfach weiter darin versinken kann. Liebevolle und detailreiche Illustrationen runden das Werk ab.
Die 89 Cent fürs E-Book sind eher ein symbolischer Preis, ich empfinde es als ein Geschenk.


--> Grimms Märchen

"Es muss nicht immer Hirn sein" von Chris van Harb

Zombies haben es nicht leicht - genau wie wir. Sie können einsam sein, Fußschmerzen haben oder trotz Hunger keinen Appetit auf Menschenfleisch verspüren.
Über diese und andere "Zombie-Alltagsprobleme" erzählt die Autorin in ihrem Buch. Garniert und gewürzt wird das Ganze mit leckeren Zombie-Rezepten, die auch wir Normale gern nachkochen dürfen, denn es kommt garantiert kein Menschenfleisch auf den Tisch.

Witze Idee - diese Kombination aus Zombie-Alltag und Kochbuch. Auch die Beschreibung der Untoten ist witzig. Besonders gefiel mir der Anfang, wo es gleich voll zombiehaft zugeht. Ich sag nur ... den eigenen Adamsapfel mal eben wieder hinunterschlucken und weiter keifen. ;-)

Ein bisschen mehr Spannung hätte ich von den Geschichten erwartet, denn immerhin geht es hier um Untote. Ich hab nicht gerade atemlos umgeblättert, sondern eher amüsiert lächelnd gelesen und mich ab und zu über den banalen Schluss der Geschichte gewundert. Zombies sind eben auch nur Menschen! Am besten gefiel mir "Du bist nicht allein" - da hab ich zumindest überlegt - tut sie's, tut sie's nicht. Und auch die Flucht durch die dunkle Gasse ließ ein bisschen Gruselstimmung aufkommen.

Kleine Mängel im Format - die letzte Zeile eines Kapitels sieht im Blocksatz einfach nicht gut aus, wenn sie nur aus vier Worten besteht.

Ein Extra-Lob für das tolle Cover!!!

Alles in allem ein witziges und ungewöhnliches Buch, das gerade heute (Halloween!!!) für die richtige Stimmung im Haus sorgte. Nur wird es zum Abendessen sicher kein Hirn geben! ;-)

Das Buch ist als Taschenbuch (6,95 €) sowie als E-Book (2,99 €) bei amazon erhältlich.

--> "Es muss nicht immer Hirn sein" Chris van Harb

Dienstag, 22. Oktober 2013

"Die Katzenlady" von Melisa Schwermer

"Katzenlady" - das klang für mich elegant. Bis ich die Einführung von Melisa Schwermer las, die sie der eigentlichen Geschichte vorangestellt hat.
Sabrina lebt also mit ihrer fetten Messi-Mutter in einem Haus. Ganz am Anfang entsteht der Eindruck, mit Sabrina ist alles in Ordnung, sie hat ihren Job und kehrt jeden Tag zurück, um ihre alkoholabhängige und beinahe bewegungsunfähige Messi-Mutter zu versorgen. Ihr Problem wäre "nur" dass sie damit überfordert sei.

Warum aber bringt Sabrina dann die tropfenden, keimenden Mülltüten nicht raus??? Etwas später lese ich, sie ist selbst ziemlich fett. Also - Messi-Mutter und Messi-Tochter unter einem Dach. Wie sehr Sabrinas Psyche unter der Situation schon gelitten hat, zeigt sich, als sie einen scheinbaren Ausweg aus der Misere erkennt: Rattengift in den Schnaps ihrer Mutter zu schütten. Glaubt sie wirklich, wenn die Mutter davon "ein bisschen krank" würde, änderte sich etwas an ihrem Leben? Oder redet sie sich das nur ein, um vor sich selbst ihr wahres Ziel, die Mutter radikal und endgültig loszuwerden, zu verbergen? Im Selbstbelügen ist Sabrina nämlich gut ...

Die Geschichte mit ihrer detaillierten Beschreibung des Messihaushalts, in dem Katzen gefangen und gegessen werden, sowie Sabrinas kranker Gedanken, ist nichts für schwache Nerven. Teilweise hoher Ekelfaktor. Und doch reitet Melisa Schwermer nicht vordergründig und effekthascherisch auf diesen Details herum, sondern gibt gerade soviel preis, wie der Leser braucht, um die Situation zu verstehen. Eine Schlüsselszene ist für mich die erste Begegnung von Kerstin und Melisa im "Petto", ihr Verhalten zueinander und die völlig unterschiedlichen Gedanken zur Situation.

Nicht ganz nachvollziehbar erscheint mir das Verhalten von Chris' Schwester Yvonne. Erst macht sie so ein Theater in London, und dann wartet sie zwei / drei / mehrere Wochen (unterschiedliche Zeitangaben), bis sie konkrete Schritte unternimmt? Auch den Epilog habe ich nicht verstanden. Ich hatte erwartet, dass Sabrinas Taten andere Folgen für sie haben würden.

Ein Extra-Lob für das gelungene und passende Cover! Alles in allem eine Geschichte, die mich gefesselt hat und nachdenklich zurück ließ. Und irgendwie hatte ich danach das Bedürfnis, aufzuräumen und zu putzen ;-)
Ein Extra-Lob für das gelungene Cover.

"Die Katzenlady" gibt es z.B. bei amazon als E-Book für 2,99 € und als Taschenbuch für 8,99 €
--> "Die Katzenlady" von Melisa Schwermer

Dienstag, 8. Oktober 2013

"Van der Bronk ermittelt - Die Tierkrimis" - von Cosima Konrad

Auf dieses E-Book wurde ich rein zufällig aufmerksam - und musste es lesen. Denn Tiere, die helfen, einen Mord aufzuklären, sind natürlich besonders interessant für die Mutter der Mörder jagenden Schnüffelnase.

Die beiden Kurzkrimis spielen in Belgien, und Inspektor van der Bronk beweist, dass er den heimlichen Spitznamen "Dr. Dolittle der Brüsseler Mordkommission" zu recht trägt. Im ersten Fall ist ein Papagei der einzige Mordzeuge. Witzig, dass er bei seiner Besitzerin nie sprechen wollte. Erst van der Bronk gegenüber wird der Vogel gesprächig und hilft dadurch, den Mord aufzuklären.

Im zweiten Fall ist ein Hund ein wichtiger Zeuge, dem es gelingt, den Mörder der Lüge zu überführen. Bei der fehlenden Kralle bekam ich eine Gänsehaut - denn so ein Malheur ist unserer Rika auch schon passiert. Zum Glück wuchs die Kralle nach.

Die Sprache ist nahezu fehlerfrei, das fiel mir angenehm auf. Nur über die Anreden Sir, MisterMrs. und Officer habe ich mich etwas gewundert - sagen die Belgier nicht Meneer und Mevrouw, wenn sie niederländisch sprechen und benutzen ansonsten das französische Monsieur bzw. Madame

Ich habe die beiden Kurzkrimis gestern vor dem Einschlafen gelesen und wie man sieht, hatte ich dabei tierische Gesellschaft. Liebe Cosima, es würde mich freuen, wenn Du diese Reihe fortsetzt und van der Bronk noch viele weitere tierische Zeugen zur Seite stellst. 



"Van der Bronk ermittelt - Die Tierkrimis" - von Cosima Konrad gibt es als E-Book z.B. bei amazon für 1,53 €

--> Die Tierkrimis